“Meine Eltern hatten damals einen landwirtschaftlichen Betrieb in der Türkei. Eines Tages hat mein Vater meine Mutter ins Kino nach Erzincan eingeladen, das war ein ganzes Stück von uns entfernt. Im Kino lief ein trauriger Film. Ein Paar hatte jahrelang versucht, Kinder zu bekommen. Eines Tages wurde die Frau dann schwanger und die beiden nannten das Mädchen Gülay. Einige Wochen nach dem Kinobesuch war auch meine Mutter schwanger – mit mir. Und so kam ich zu meinem Namen. 1970 kam ich als kleines Mädchen mit meinen Eltern nach Deutschland, damals war ich 7 Jahre alt. Wir waren die ersten Türken in unserer Straße. Mein Vater hieß Muharrem aber für die Deutschen waren damals alle Türken ein “Ali”. Auf einer türkischen Hochzeit in Solingen bei Düsseldorf habe ich dann meinen Mann kennengelernt. Für uns beide war und ist es die erste und einzige Liebe. Ich war sehr jung, aber ich konnte meinen Vater schließlich überzeugen, dass ich ihn heiraten durfte. Mein Mädchenname ist “Kalin” und das heißt “breit”. Und mein Mann heißt “Uzun” und das bedeutet “lang”. Und so stand dann auf unserer Hochzeitseinladung “Breit und Lang laden zur Hochzeit ein”. Gülay Uzun und ihr Mann Metin sind die Inhaber des gleichnamigen Restaurants und sind seit 1999 Jahren in Bad Soden. Als sie ihren Mann in Kriftel heiratete war sie 16 und und er 22 Jahre alt.
“Die Stadtgalerie im Badehaus hat sich in den letzten Jahren regional wie überregional einen guten Namen gemacht. Und für Künstler aus der Region haben wir ein sehr erfolgreiches Ausstellungsformat entwickelt, das wir RegionalArt getauft haben. Wir sind bereits für die nächsten zwei Jahre ausgebucht. Mit dem Badehaus haben wir einen richtigen Eyecatcher in der Stadt. Unten das Stadtmuseum und die Stadtbücherei, oben Stadtgalerie und KunstKabinett – das historische Gebäude im Alten Kurpark ist das Kulturzentrum Bad Sodens. Wir haben insgesamt ein außergewöhnliches städtisches Kulturprogramm in Bad Soden und es ist schön zu sehen, dass auch die privaten Initiativen zunehmen.” Claudia Neumann arbeitet seit 2011 als Kulturreferentin in Bad Soden und ist u.a. verantwortlich für die Stadtgalerie und das KunstKabinett.
“Vor über 10 Jahren waren wir in Flörsheim in einer Straußwirtschaft in einer Scheune, die unserer sehr ähnelte. Der Gedanke: „Was hier mit Wein geht, geht vielleicht auch mit Apfelwein“ war schnell geboren. Wir begannen 2004 mit dem Umbau des ehemaligen Kuh- und Pferdestalles zu einer Gaststube. Erst während der Bauarbeiten wurde uns allerdings bewußt, dass Straußwirtschaften nur in Weinbaugebieten offiziell gestattet sind. Wir reichten dann in 2007 eine Petition beim Hessischen Landtag ein, die zu einer Änderung des hessischen Gaststättengesetzes führte und die es den Erzeugern von Apfelwein ebenfalls erlaubte, eine Straußwirtschaft zu eröffnen. Was wir dann im Mai 2008 auch zum ersten Mal taten. Der Immenhof ist sozusagen die “Mutter der hessischen Apfelwein-Straußwirtschaften“. Heute ist der Immenhof ein buntes Aufeinandertreffen vieler verschiedener Aktivitäten. Wir stellen unsere eigenen Produkte wie Apfelsaft und –weine und Edel- und Obstbrände her, vermieten den Immenhof für Events, betreiben die Straußwirtschaft für vier Monate im Jahr und wir veranstalten schon seit mehr als 10 Jahren am 3. Adventwochenende den Weihnachtsmarkt auf dem Immenhof. Uns ist selten langweilig!“ Kathrin Henrich betreibt mit ihrem Mann Reinhold den Immenhof in Neuenhain. Ursprünglich aus Bad Vilbel kommend, wohnt sie seit 1995 in Bad Soden.