„Wir bekommen viele alte Gegenstände angeboten. Der Kolonialwarenladen aus der Zeit um 1910 war ein besonderes „Geschenk“. Er stand in Neuenhain, original erhalten, und konnte für das Stadtmuseum als Dauerleihgabe gewonnen werden. Nach einem Aufruf in der Zeitung spendeten viele Bad Sodener historische Einrichtungsgegenstände für den Laden, darunter auch Emaille-Schilder, die einst in einem anderen Neuenhainer Krämerladen hingen. Das bürgerschaftliche Engagement in Bad Soden ist erstaunlich. Ich gehe auch persönlich zu vielen Leuten nach Hause und begutachte das Angebotene. Letztes Jahr schenkte mir eine Dame, die einst ein Café in Bad Soden betrieb, ein vollständiges Tee-Service mit Abbildungen von Kureinrichtungen, wie Badehaus und Inhalatorium. Jetzt schmückt es unser neu eingerichtetes Kurzimmer im Museum.“ Dr. Christiane Schalles ist seit fast fünf Jahren Leiterin des Stadtmuseums und Stadtarchivs im historischen Badehaus. Zahlreiche historische Gegenstände, die dem Bad Sodener Köpfe-Projekt als Dekoration dienen, wurden von dort entliehen.
“Ich war 23 und wir haben Titus Feuerfuchs (“Liebe, Tücke und Perücke”) am Staatstheater Saarbrücken aufgeführt. Ich spielte die Fee, die dem Titus, der wegen seinen roten Haaren immer gehänselt wurde, eine schwarze Perücke schenkte. Und damit war er dann der Liebling von allen. Bis eben herauskam, dass er eine Perücke trug, da wurde er dann verhauen. Zum Schluß hat er aber seine kleine Salome, die auch rote Haare hatte, bekommen. Er machte ihr einen Heiratsantrag und diese willigte ein.” Ulrike Niederreiter ist die Inhaberin der gleichnamigen Ballett Schule. Sie ist Dipl. Ballettpädagogin und Choreographin und hat mit ihren über 5000 Eleven seit 1986 unzählige ausverkaufte Ballettaufführungen veranstaltet.
“Seit 1968 haben wir unser Geschäft an der gleichen Stelle in Bad Soden. Früher war das der Bauernhof der Familie, auf dem auch mein Vater geboren wurde. Bis wir vor einigen Jahren die Fassade renoviert und den alten Wein entfernt haben, dachten wohl viele, wir wären ein Bestattungsinstitut. Jetzt ist der Wein weg und auch die Sodener finden mit ihren Bildern den Weg zu uns. Ein ganz besonderer Auftrag war die Rahmung des offiziellen Portraits Papst Benedicts vor einigen Jahren. In der FAZ gab es einen großen Bericht, der Papst sei zum Rahmen in Frankfurt. War er aber nicht, er war in Bad Soden. Bei uns.” Anja Kornmann führt gemeinsam mit ihren Eltern Klaus und Charlotte sowie Ehemann Henrik das Rahmengeschäft in der Niederhofheimer Straße, ein traditionelles Kunsthandwerkunternehmen, von denen es nur noch ganz wenige in Deutschland gibt. Sie lebt seit 1971 in Bad Soden und wollte nie weg.