“Das letztes Mal in der Fußgängerzone habe ich vor 10 Jahren in Heidelberg gespielt. Und ich überlege ernsthaft, ob ich das wieder machen sollte, viele Bluesmusiker haben auf der Straße gespielt. Musik ist Kunst und Kunst zu schaffen bedeutet für mich sein innerstes Wesen auszudrücken und andere Menschen daran teilhaben zu lassen. Das geht nur, indem man seine Fassaden einreißt und sich in der Konsequenz auszieht. Ich denke Musik ist nur dann glaubhaft und berührend wenn man komplett nackt ist. Nur dann findet auch echte Kommunikation statt. Im Kontakt mit dem Publikum ist man nackt, allem ausgesetzt. So nimmt man, wenn man auf der Straße oder auf der Bühne spielt, ganz genau war, was um einen herum passiert. Die Sinne sind in diesem Moment unglaublich scharf. Man ist so wach, so da, so im Jetzt präsent und erkennt plötzlich, dass die ganze Welt vibriert und in verschiedensten Frequenzen schwingt. Die Welt ist Klang. Das schönste Erlebnis hat man, wenn die Leute in ihrer Routine unterbrochen werden, interessiert stehenbleiben und lächeln: Resonanz.” In seiner vierzigjährigen Laufbahn bei der Bundeswehr war Harald Dewor zunächst als Pilot und Fluglehrer, später in der Rüstungskontrolle und zuletzt als Dozent für Politische Bildung tätig. Seit zwei Jahren im Ruhestand, kann er jetzt seiner Leidenschaft für den Blues voll nachkommen. Außer auf der Straße trifft man ihn beim Franky’s, beim geplanten Blues Open Air im Kurpark und natürlich im BluesHaus Bad Soden e.V.
“Seit mehreren Generationen ist die Familie Kromer in Bad Soden heimisch. Mein Urgroßvater war Gärtner und ist 1860 über Dänemark hierher gekommen und hat mit der Obstkultur in Bad Soden begonnen. Ich bin allerdings der erste aktive Feuerwehrmann in der Familie, obwohl mein Vater schon Ehrenmitglied bei der Feuerwehr war. Seit meinem fünfzehnten Lebensjahr bin ich in der Bad Sodener Feuerwehr tätig. Das unverändert Faszinierende an den Notfalldiensten ist für mich, dass man mit so vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten und Charakteren in Kontakt kommt, so wie es in kaum einem anderen Beruf vorkommt. Für das Berufs- aber auch das Privatleben ist das eine echte Bereicherung. Menschen zu führen, die völlig unterschiedliche Ausbildungen, Stärken und Erfahrungen haben für eine gemeinsame Aufgabe, in unserem Fall die Gefahrenabwehr, das ist es, was man bei der Feuerwehr lernt. Mit Respekt und Motivation. Wir sehen es ja in den letzten Tagen an der Flüchtlingssituation, wie wichtig ein solches ehrenamtliches Engagement ist. Ohne das würde unser Sozialsystem nicht funktionieren. Wir suchen ständig Menschen, die sich für den Nächsten engagieren wollen aber wir können diesen Freiwilligen auch vieles bieten.” Nick-Oliver Kromer ist in Bad Soden geboren, aufgewachsen und fest verwurzelt. Als freiberuflich und selbständig tätiger im Bereich Notfall- und Krisenmanagement, hat er es in seiner Funktion als Stadtbrandinspektor und Leiter der Feuerwehr der Stadt Bad Soden a. Ts. mit allen seinen Stadtteilen, offensichtlich verstanden ein eingeschworenes Team von freiwillig tätigen Feuerwehrmännern und –frauen zu schmieden, deren hervorragende Leistungen über die Stadtgrenzen geschätzt werden und auch in bundesweiten Wettbewerben regelmäßig Beachtung finden.
“1964 sind meine Eltern aus Cosenza in Kalabrien nach Bad Soden gekommen und haben bei Rosenthal gearbeitet. Ich war damals 6 Jahre alt und bin hier mit zwei Brüdern und einer Schwester aufgewachsen. Wir hatten später eine Wohnung in Schwalbach und sind auf die deutsch-italienische Schule in Frankfurt gegangen. Im Anschluss habe ich Automechaniker gelernt und meine Meisterprüfung abgelegt. Danach wollte ich dann Wirtschaftsingenieurswesen studieren aber nach drei Monaten habe ich gemerkt, dass das wohl nichts für mich ist. Nebenbei hatte ich aber schon immer in einer Pizzeria gearbeitet und nach Studienabbruch dann Vollzeit. Als sich die Möglichkeit der Übernahme eines Restaurants in Bad Soden bot, habe ich nicht lange überlegen müssen. Vor 10 Jahren haben wir dann noch die Pizzeria gegenüber dazugenommen. Gleich am am ersten Tag hatten wir so viel Andrang, dass wir das kaum gepackt haben. Ich hatte richtig Angst, am nächsten Tag aufzumachen.” Gino Calderaro ist Inhaber der Trattoria/Pizzeria Gran Sasso. Seine Lieblingspizza ist die Nummer 4, Salami und Pepperoniwurst.