“Warum bin ich Krankenschwester geworden? Ich komme ursprünglich aus einem kleinen Dorf in Rumänien. Meine Mutter hatte Astma und sie hat immer schlecht Luft bekommen. Sie musste sich ihre Spritzen ohne Arzt selbst verabreichen, was natürlich schwierig war. Also haben wir Kinder es gemacht, damit es ihr besser ging. Damals war ich acht Jahr alt. Meiner Oma ging es auch nicht gut aber sie hat jede Fremdbetreuung abgelehnt, deswegen habe ich mich dann um sie gekümmert. Und dadurch nebenbei meinen Berufwunsch gefunden. In Hunedoara, in der Region Siebenbürgen, habe ich meine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht und später in Deutschland zusätzlich eine Anerkennungsprüfung. Gerade in der ersten Zeit in Deutschland habe ich natürlich nicht immer alles verstanden aber dann abends die Wörter gegoogelt. Alle waren aber immer sehr hilfsbereit, wie eine zweite Familie, in der man sich gegenseitig unterstützt. Ganz am Anfang vor acht Jahren als ich neu hier war habe ich mich beim Anblick von Joggern immer gefragt, warum die alle rennen? Das gab es bei uns im Dorf nicht!” Magdalena Radac ist examinierte Krankenschwester und arbeitet seit 2011 in der Bad Sodener Klinik. Wir haben sie hier stellvertretend für all ihre Kollegen/-innen aufgenommen, die sich tagtäglich für eine professionelle und persönliche Betreuung ihrer Patienten einsetzen.
“Ich bin vorzeitig vom Gymnasium abgegangen aber habe dann an der Abendschule meinen Abschluss als Klassenbester nachgeholt. Mein damaliger Religionslehrer war der Leiter einer Eliteschule, auf die ich gerne gegangen wäre. Aber dort spielten Noten weniger eine Rolle als die richtigen Beziehungen. Und die hatte ich nicht. 1982 bin ich dann zum Militär gegangen und habe mich zum Kampfschwimmer ausbilden lassen. Die Ausbildung war sehr hart, nach zwei Wochen waren von anfänglich 130 Rekruten nur noch 80 dabei. Aber ich war trainiert wie eine Kampfmaschine und es hat mir einfach Spaß gemacht. Bei einer Zwischenprüfung wurde von den Prüfern ganz offen betrogen und alle, die in der falschen Partei waren, wurden nach Hause geschickt. Dazu gehört ich leider auch. Nach ein paar Jahren kam ich nach Deutschland, mein Vater war hier schon tätig und ich hatte Freunde in Offenbach. Über diese Freunde habe ich auch meine Frau kennengelernt. 1989 hatte ich meine erste Kneipe in Wiesbaden und später eine in Hofheim. Und am 18. April 1997 haben wir den Adlerhof eröffnet. Bald sind wir 20 Jahre hier!” Stratos Sotiriadis kommt ursprünglich aus Serres im griechischen Makedonien und ist Inhaber des Adlerhofs. Daneben engagiert er sich bei vielen Bad Sodener Veranstaltungen. Er ist immer noch ziemlich gut durchtrainiert.